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Online-Shop vs. Stationärer Handel: Was junge E-Commerce-Brands wissen sollten.

Der E-Commerce boomt und die Zahlen für die Umsätze brechen so gut wie jedes Jahr neue Rekorde. Bedeutet dies nun, dass der Onlinehandel über den stationären Handel siegt und Geschäfte vor Ort keine Option mehr für Wachstum sind? Anders als viele denken, ist der Kampf bislang nicht entschieden.

In diesem Artikel verraten wir Dir, welche Vorteile die jeweiligen Vertriebsarten haben und ob Onlinehändler:innen sich um ein physisches Ladengeschäft Gedanken machen sollten. Wir werfen einen Blick auf mögliche Synergien und geben Dir einige Tipps für die Praxis mit auf den Weg!

Das Wichtigste auf einen Blick.

  • Der Onlinehandel wächst und erreicht höheres Umsatzwachstum als der stationäre Einzelhandel. Dennoch nimmt er mit etwa 16 % nur einen geringen Anteil am gesamten Einzelhandel ein.

  • Die größten Vorteile des Onlinehandels für die Kundschaft liegen in der Bequemlichkeit, der Möglichkeit für Produkt- und Preisvergleiche, der Flexibilität und Auswahl. Onlinehändler:innen lernen das Kaufverhalten besser kennen, können einfacher wachsen und haben geringere Kosten.

  • Die größten Vorteile des stationären Einzelhandels für die Kundschaft liegen im Einkaufserlebnis, der Beratung, Ansprechpartner:innen und sofortiger Warenverfügbarkeit. Einzelhändler und Einzelhändlerinnen können eine stärkere Kundenbindung aufbauen, Arbeitsplätze schaffen und von Laufkundschaft profitieren.

  • Ein Multi-Chanel-Vertrieb nutzt die Stärken beider Vertriebsarten und eröffnet neue Möglichkeiten wie verbesserten Service, Click & Collect, Showrooms und Verfügbarkeitsprüfungen.

  • Nicht für jedes E-Commerce-Unternehmen ergibt ein stationärer Handel Sinn. Es kommt auch auf die Warenart, die finanziellen Mittel sowie den Standort an. Es gehen damit außerdem zumeist höhere Kosten einher.

  • Unternehmen können mit einer Standortanalyse, einer Prozesssteuerung durch ein ERP-System sowie einer Multi-Channel-Strategie gute Voraussetzungen für Unternehmenswachstum schaffen.

Verdrängen Online-Shops den stationären Handel?

Die Statistiken belegen: Der E-Commerce boomt und legt eine unglaubliche Entwicklung aufs Parkett. Ein Blick auf die Zahlen verrät, wie gut die Geschäfte tatsächlich laufen. Lag der Umsatz der Online-Geschäfte im Jahr 2015 noch bei etwa 42 Milliarden Euro, stieg er im Jahr 2024 bereits auf über 80 Milliarden Euro an.

Vergleichen wir nun die Entwicklung des Umsatzwachstums vom Onlinehandel und vom stationären Handel vom Jahr 2019 bis zum Jahr 2022. Hier schneiden Einzelhändler:innen vor Ort laut statistischem Bundesamt deutlich schlechter ab. Während der E-Commerce ein Plus von 31,2 % erreicht, sind es beim stationären Einzelhandel lediglich 3 % Wachstum. Ist diese Entwicklung der Beweis, dass Wachstumschancen allein im Internet liegen?

Um die Realität nicht aus den Augen zu verlieren, ist eine weitere statistische Zahl entscheidend. Betrachten wir nämlich den gesamten Einzelhandel, hat der Onlinehandel nur einen Anteil von 16 % daran. Je nach Statistik und Erhebung kommen einige Institute sogar auf niedrigere Werte wie 13,2 %. Das bedeutet, dass Einzelhandelsgeschäfte vor Ort noch immer die Umsatzträger sind. Auch wenn der weltweite und deutsche Markt ein noch stärkeres Wachstum des Onlinehandels in Zukunft erwartet.

online shopping

Online-Shopping hat Vorteile, stationäre Präsenz aber auch.

Gerade junge Einzelhändler:innen, deren Business noch in der Wachstumsphase steckt, stehen oft vor einer strategischen Frage: Soll der Fokus auf dem Ausbau des Onlinehandels liegen – oder lohnt sich zusätzlich ein stationäres Ladengeschäft? Beide Modelle bieten Vorteile – für Dich als Unternehmen und für Deine Kund:innen.

Die Stärken des einen Kanals sind dabei oft die Schwächen des anderen. Deshalb stellen wir Dir im Folgenden die wichtigsten Pluspunkte beider Vertriebsformen übersichtlich gegenüber:

Vorteile des Onlinehandels

Vorteile des stationären Handels

  • Bequemlichkeit: Kund:innen können jederzeit und von überall aus einkaufen – ganz ohne Parkplatzsuche oder Warteschlangen. Die Lieferung erfolgt direkt an die Haustür.

  • Preis- und Produktvergleich: Nutzer:innen können Produkte und Preise direkt im Shop vergleichen – oder sich einen schnellen Marktüberblick verschaffen. Gut strukturierte Produktseiten mit Bildern und Beschreibungen unterstützen die Kaufentscheidung.

  • Rund-um-die-Uhr geöffnet: Ein Online-Shop kennt keine Öffnungszeiten. Deine Kund:innen shoppen dann, wann es für sie am besten passt – auch nachts oder am Wochenende.

  • Kundendaten & Insights: Über Kundenprofile und Analysen lernst Du Deine Zielgruppe besser kennen. Diese Daten helfen Dir, Sortiment und Marketing gezielt weiterzuentwickeln.

  • Große Produktauswahl: Während im Laden der Platz begrenzt ist, kannst Du online theoretisch unbegrenzt viele Artikel anbieten. Einzig Deine Lager- und Lieferbedingungen spielen eine Rolle.

  • Geringere Fixkosten: Ohne Miet- oder Personalkosten für ein Geschäft vor Ort bleibt Deine Kostenstruktur schlanker.

  • Kundenbewertungen: Durch Rezensionen können Käufer:innen sich ein Bild über die Meinung anderer zu den Produkten machen. Du kannst sie hingegen nutzen, um Produkte und Services zu verbessern.

  • Skalierbarkeit: Dein Shop lässt sich leichter erweitern als ein stationäres Geschäft – neue Produkte, Zielmärkte oder Kanäle kannst Du so flexibel erschließen.

  • Persönliche Beratung: Viele Kund:innen schätzen eine kompetente Ansprechperson, die vor Ort Fragen klärt, Empfehlungen gibt und Produkte direkt vorführt.

  • Einkaufserlebnis: Der Einkauf wird zum Event – mit Freund:innen bummeln, Produkte anfassen, ausprobieren und direkt vergleichen. Diese sensorische Erfahrung ist online kaum möglich.

  • Vertrauen & Bindung: Der persönliche Kontakt schafft Nähe, Vertrauen und stärkt langfristig die Kundenbeziehung.

  • Direkte Verfügbarkeit: Wer ein Produkt sofort braucht, kann es direkt mitnehmen – ohne Versandzeit.

  • Ansprechpartner:innen vor Ort: Ob Umtausch, Rückgabe oder Nachfragen – im stationären Einzelhandel gibt es sofort Hilfe, ohne E-Mail oder Hotline.

  • Lokale Arbeitsplätze: Mit einem Geschäft vor Ort schaffst Du zusätzliche Jobs und stärkst die regionale Wirtschaft.

  • Laufkundschaft: Im Gegensatz zum Online-Shop, den Kund:innen aktiv aufsuchen müssen, erreichst Du im stationären Handel auch spontane Besucher:innen – und generierst so zusätzlichen Umsatz.

Nice to know: Der sogenannte Beratungsdiebstahl wird im stationären Handel häufig als Nachteil genannt. Gemeint ist: Kund:innen lassen sich vor Ort beraten, kaufen dann aber günstiger online. Dieses Verhalten kommt zwar vor – es tritt aber nur in etwa 10 % der Fälle ein.

Spannend: Umgekehrt zeigt sich dieser Effekt mittlerweile auch im E-Commerce. Rund ein Drittel der Kund:innen informiert sich zunächst im Onlineshop, schließt den Kauf dann aber im stationären Handel ab.

Ist ein stationäres Geschäft als Ergänzung zum Onlinehandel sinnvoll?

Ob Du als Onlinehändler:in zusätzlich ein Ladengeschäft eröffnen solltest, lässt sich nicht pauschal beantworten – denn die Entscheidung hängt stark von Deinen Produkten, Deiner Zielgruppe und Deiner Wachstumsstrategie ab. Klar ist: Ein zusätzlicher Vertriebskanal bietet neue Chancen, bringt aber auch Aufwand und Risiken mit sich.

Der stationäre Einzelhandel bietet zusätzliche Chancen auf neue Synergien.

Erweiterst Du den Handel im Internet um einen Shop vor Ort, kannst Du die Stärken und Vorteile beider Welten vereinen. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für diesen Weg. Die Rede ist von der Entwicklung eines Multi-Channel-Vertriebs. Das bedeutet nichts anderes, als dass Du Deine Waren auf mehreren Vertriebswegen zum Kauf anbietest. Etwa im Onlineshop, im stationären Einzelhandel oder auf Social Media.

Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten, um das Einkaufserlebnis für Deine Kund:innen zu verbessern:

  • Click & Collect: Produkte bequem online reservieren oder bestellen und vor Ort abholen – das spart Lieferzeit und fördert Zusatzkäufe im Laden.

  • Online-Verfügbarkeitsprüfung: Kund:innen sehen auf einen Blick, ob der gewünschte Artikel in der nächsten Filiale verfügbar ist – das verhindert Frust und unnötige Wege.

  • Showrooming: Kund:innen können Produkte live erleben, anfassen oder testen – ideal bei erklärungsbedürftigen oder hochwertigen Artikeln.

  • Erweiterter Service: Reklamationen aus dem Onlineverkauf lassen sich direkt im Laden abwickeln – das schafft Vertrauen und steigert die Kundenzufriedenheit.

Aber: Ein stationäres Geschäft ist kein Selbstläufer.

Neben den Chancen solltest Du auch die Herausforderungen realistisch einschätzen:

  • Kosten: Miete, Ausstattung und Personal schlagen deutlich zu Buche.

  • Standort: Ist Deine Zielgruppe vor Ort überhaupt präsent? Passt Dein Sortiment zum lokalen Umfeld?

  • Konkurrenzdruck: Ein stationäres Geschäft muss sich im direkten Vergleich mit Nachbarläden behaupten – auch das erfordert eine gute Positionierung.

Ein stationärer Laden lohnt sich nur, wenn er wirtschaftlich tragfähig ist und Dein Onlinegeschäft sinnvoll ergänzt – nicht, wenn er dauerhaft Verluste schreibt.

Wann lohnt sich der Schritt in den stationären Handel?

Eine Expansion in den stationären Handel ist also nicht für jeden E-Commerce-Shop sinnvoll. Es kommt insbesondere auch auf die Waren an, die Du anbietest. Wenn Du Dich auf eine kleine Nische konzentrierst und sehr spezialisiert bist, kann es sein, dass ein Laden nicht genügend Kund:innen anzieht.

Besonders sinnvoll ist ein Ladengeschäft hingegen, wenn Deine Produkte ein sensorisches Erlebnis bieten. Kundinnen und Kunden lieben es, Kosmetik, Parfüms und auch Kleidung auszuprobieren und anzufassen. Auch bei teuren oder beratungsintensiven Produkten kann der persönliche Kontakt vor Ort das Zünglein an der Waage sein.

Eine solide Finanzierung und eine fundierte Standortanalyse sind dabei unerlässlich. Wer sich hier gut vorbereitet, kann das eigene Business gezielt weiterentwickeln – und die Vorteile von Online- und Offline-Welt erfolgreich miteinander verbinden.

online shop oder ladengeschäft

Tipps und Strategien für die Praxis: Verkauf im Internet und vor Ort.

Du planst, Deinen Onlineshop um ein stationäres Geschäft zu erweitern? Dann lohnt sich eine gute Vorbereitung. Mit diesen Praxistipps legst Du das Fundament für einen erfolgreichen Multi-Channel-Vertrieb:

1. Standortwahl: Der richtige Platz ist entscheidend.

Der Standort kann über Erfolg oder Misserfolg Deines Ladens entscheiden. Achte bei der Auswahl auf folgende Kriterien:

  • Ist Deine Zielgruppe in der Region vertreten?

  • Wie hoch sind Miete, Nebenkosten und Personalausgaben?

  • Wie gut ist die Lage angebunden – auch für Laufkundschaft?

  • Gibt es bereits starke Wettbewerber:innen vor Ort?

Ein Standort mit guter Frequenz, bezahlbaren Konditionen und passender Zielgruppe erhöht Deine Erfolgschancen erheblich.

2. Prozesse optimieren – mit dem richtigen ERP-System.

Mehr Vertriebskanäle bedeuten auch mehr Komplexität: Bestellungen, Retouren, Lager, Kundendaten – all das muss sauber koordiniert werden.

Ein ERP-System wie DiVA NOW hilft Dir dabei, diese Prozesse zentral zu steuern:

  • Lagerbestände in Echtzeit verfolgen

  • Bestellungen automatisiert abwickeln

  • Kundeninformationen im integrierten CRM verwalten

  • Kaufverhalten analysieren und Trends frühzeitig erkennen

So behältst Du Deine Kennzahlen im Blick und kannst fundierte Entscheidungen für Dein Wachstum treffen.

3. Multi-Channel clever verbinden.

Wenn Du online und stationär verkaufst, solltest Du die Vorteile beider Kanäle gezielt miteinander verknüpfen:

  • Retourenhandling vereinheitlichen: Akzeptiere Rückgaben kanalübergreifend – das erhöht die Zufriedenheit Deiner Kund:innen.

  • Sortimente abstimmen: Präsentiere Topseller aus dem Onlineshop auch im Laden – und umgekehrt.

  • Daten vernetzen: Nutze zentrale Kundendaten, um personalisierte Angebote auf allen Kanälen auszuspielen.

Fazit: Ein durchdachter Multi-Channel-Ansatz schafft Effizienz, stärkt die Kundenbindung und bringt Dein Business auf das nächste Level.

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Dank automatisierter Prozesse, integrierter Berichte und einer zentralen Datenbasis kannst Du Deine internen Strukturen optimieren, Ressourcen gezielter einsetzen und Deine Marktposition nachhaltig stärken. Und das ganz ohne große IT-Infrastruktur – denn DiVA NOW läuft vollständig in der Cloud und ist schnell einsatzbereit.

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